Михаил Безродный - Россия и Запад

Скачивание начинается... Если скачивание не началось автоматически, пожалуйста нажмите на эту ссылку.
Жалоба
Напишите нам, и мы в срочном порядке примем меры.
Описание книги "Россия и Запад"
Описание и краткое содержание "Россия и Запад" читать бесплатно онлайн.
Сборник, посвященный 70-летию одного из виднейших отечественных литературоведов Константина Марковича Азадовского, включает работы сорока авторов из разных стран. Исследователь известен прежде всего трудами о взаимоотношениях русской культуры с другими культурами (в первую очередь германской), и многие статьи в этом сборнике также посвящены сходной проблематике. Вместе с тем сюда вошли и архивные публикации, и теоретические работы, и статьи об общественной деятельности ученого. Завершается книга библиографией трудов К. М. Азадовского.
Пропавшие переводы принадлежали перу Вашего ленинградского Гревса[234] и одной моей московской тетушки[235].
Я через Лозинского[236] узнал, что Гревс относится к этому по-философски, ну а тетушка — мне простит. Таково положение дел. Верится с трудом, не правда ли? Но это так.
Это письмо занесет Вам наш общий большой друг Александр Семенович Стрелков[237], которому я также поручаю вручить Вам свежеиспеченный экземпляр моего перевода с итальянского Фиренцуольо <так!>[238], и, конечно, не для того, чтобы Вы это читали, но как знак моей преданности и моего преклонения перед Кузминым.
Своих московских друзей видаю редко. Все очень заняты и переутомлены. Я видел, что у Вас в Питере все же нет такой суеты и таких лихорадочных темпов, как у нас. Передаю горячий привет от всех Шервинских, всех Ярхо, от Александрова[239] и особливо от Шпета[240].
Наташа кланяется Вам с той же нежностью,
с какой она всегда о Вас вспоминает.
Сердечно преданный Вам
А. Габричевский.
<Р. S.> № моей квартиры переименован: уже не 69 (!), а 20.
Was weiss der Farn von der Zukunft?
We have the receipt of fem-seed, we walk invisible.
Wir haben das Rezept vom Famsamen,
wir gehen unsichtbar umher.
Joseph Brodskys letzter Gedichtband «Landschaft mit Hochwasser» («Пейзаж с наводнением», postum 1996) lässt sich gleichsam als Testament lesen. Der Gestus des «zuletzt vor dem Tod geschriebenen Textes» ist diesem Dichter ohnehin eigen. Brodsky war ein eigentümlicher Totenpoet in seinen frühesten Schaffensjahren — von «Ein Judenfriedhof bei Leningrad» bis «Große Elegie für John Donne» — und er sollte es in den Jahren vor seinem Tod wieder werden durch die nüchterne Ankündigung seines Ablebens, durch testamentähnliche Texte. Es sind Einübungen in die Sterblichkeit — mit dem Blick auf die Unsterblichkeit.
Ein Gedicht trägt den rätselhaften Titel «Anmerkungen eines Farns» («Примечания папоротника») und stammt aus dem Jahr 1989:
Примечания папоротника
Gedenke meiner,
flüstert der Staub.
Peter Huchel
По положению пешки догадываешься о короле.
По полоске земли вдалеке — что находишься на корабле.
По сытым ноткам в голосе нежной подруги в трубке
— что объявился преемник: студент? хирург?
инженер? По названию станции — Одинбург —
что пора выходить, что яйцу не сносить скорлупки.
В каждом из нас сидит крестьянин, специалист
по прогнозам погоды. Как то: осенний лист,
падая вниз лицом, сулит недород. Оракул
не лучше, когда в жилище входит закон в плаще:
ваши дни сочтены — судьею или вообще
у вас их, что называется, кот наплакал.
Что-что, а примет у нас природа не отберет.
Херувим — тот может не знать, где у него перед,
где зад. Не то человек. Человеку всюду
мнится та перспектива, в которой он
пропадает из виду. И если он слышит звон,
то звонят по нему: пьют, бьют и сдают посуду.
Поэтому лучше бесстрашие! Линия на руке,
пляска розовых цифр в троллейбусном номерке,
плюс эффект штукатурки в комнате Валтасара
подтверждают лишь то, что у судьбы, увы,
вариантов меньше, чем жертв; что вы
скорей всего кончите именно как сказала
цыганка вашей соседке, брату, сестре, жене
приятеля, а не вам. Перо скрипит в тишине,
в которой есть нечто посмертное, обратное танцам в клубе,
настолько она оглушительна; некий антиобстрел.
Впрочем, все это значит просто, что постарел,
что червяк устал извиваться в клюве.
Пыль садится на вещи летом, как снег зимой.
В этом — заслуга поверхности, плоскости. В ней самой
есть эта тяга вверх: к пыли и к снегу. Или
просто к небытию. И, сродни строке,
«не забывай меня» шепчет пыль руке
с тряпкой, а мокрая тряпка вбирает шепот пыли.
По силе презренья догадываешься: новые времена.
По сверканью звезды — что жалость отменена
как уступка энергии низкой температуре
либо как указанье, что самому пора
выключить лампу; что скрип пера
в тишине по бумаге — бесстрашье в миниатюре.
Внемлите же этим речам, как пению червяка,
а не как музыке сфер, рассчитанной на века.
Глуше птичкиной песни, оно звончей, чем щучья
песня. Того, что грядет, не остановить дверным
замком. Но дурное не может произойти с дурным
человеком, и страх тавтологии — гарантия благополучья.[241]
Hier meine deutsche Übertragung, aus dem Band «Brief in die Oase», den ich zum 10. Todestag Joseph Brodskys 2006 herausgegeben habe:
Anmerkungen eines Farns
Gedenke meiner,
flüstert der Staub.
Peter Huchel
An der Position des Bauem errätst du den König.
Am Streifen Land in der Feme — dass du auf dem Schiff
stehst seit ewig.
An den satten Noten in der Stimme der zarten Freundin im Hörer —
dass ein Nachfolger da ist: Student? oder Chirurg?
Ingenieur? Am Namen der Bahnstation — Einsamburg —
dass es Zeit ist auszusteigen, das Ei aus der Schale zu befördern.
In jedem von uns sitzt ein Bauer, ein Spezialist
für Wetterprognosen. Etwa so: ein Herbstblatt ist
fällt es vornüber aufs Gesicht, ein Missemtesignal. Das Orakel
ist nicht besser kommt zu dir im Regenmantel das Gesetz:
deine Tage sind gezählt — vom Richter, oder anders jetzt —
bleibt dir ohnehin wie man sagt nur noch ein Katzenkrakel.
Was denn, die Natur wird uns unsere Merkmale doch nicht nehmen.
Ein Cherub — der mag vielieicht nicht wissen von wegen
vorn und hinten. Anders der Mensch. Der Helle hat
überall die Perspektive dass er aus dem Gesichtsfeld
kippt. Und hört er eine Glocke an sein Hörorgan flitzen
so schlägt die ihm: man säufl man sticht man gibt den Teller ab.
Deshalb besser: keine Angst! Die zarten Linien in der Hand,
die rosa Ziffer die auf dem Trolleybus-Schildchen tanzt
plus der Effekt der Stukkatur im Zimmer von Belsazar
bestätigen nur dass leider-leider das Schicksal
weniger Varianten hat als Opfer; dass ihr nichts als
ein Restchen habt und am ehesten so endet wie die Wahrsager —
Zigeunerin eurer Nachbarin sagte, Bruder, Schwester, Frau
eures Freundes nur nicht euch. Die Feder kratzt im stillen Raum
in dem etwas wie «nach dem Tod» haust, umgekehrt wie
Klubtänze klingend
so sehr ist die Stille ohrenbetäubend; eine Art Anti-Beschuss.
Im übrigen heißt das alles schlicht: so alt bist du dass
der Wurm müde wird sich im Schnabel zu ringeln.
Der Staub setzt sich sommers auf die Dinge wie winters der Schnee.
Ein Verdienst der Oberfläche, der Flachheit. Von ihr aus weht
diese Tendenz nach Oben: zum Staub oder Schnee. Oder
einfach zum Nichtsein. Und etwas wie «vergiss mich nicht»
flüstert der Staub zur Hand mit dem Lappen; schließlich flicht
der das Flüstem des Staubs in seine feuchten faltigen Ohren.
An der Wucht der Verachtung errätst du: neue Zeiten.
Am Flimmern des Sterns — dass das Mitleid leider
abgeschafft ist als Rückzug der Energie: gedrosselter Wärme
oder dann als Signal dass es Zeit wird für einen selbst
die Lampe zu löschen; das Kratzen der Feder in der Stille hältst
du für den Versuch in Kleinschrift die Angst zu verlernen.
Vernehmt diese Reden als den Gesang des Wurms,
nicht als Sphärenmusik, nicht gedacht für die Jahrhun —
derte. Gedämpfter als ein Vögelchen aber voller tönend
als der Singsang des Hechts. Was schon nah
ist wird kein Tiirschloss stoppen. Doch Schlimmes kann ja
dem Schlechten nicht zustoßen, und Furcht vor Tautologie
ist Garantie für Wohlergehen.[242]
Worum das geheimnisvolle Gedicht kreist, wird in der 2. Strophe explizit: das Orakel. Um Zukunftsdeutung geht es hier, um die seit Urzeiten von den Völkern praktizierte Mantik, die Wahrsage — und Seherkunst. Und auch der mysteriöse Farn im Titel weist in dieselbe Richtung.
* * *Farne sind lebende Fossile, die sich seit Hunderten von Millionen Jahren kaum verändert haben. Sie zählen zu den ältesten Pflanzen auf der Erde, waren im Karbon vor 350 Millionen Jahren die vorherrschende Landpflanze. Farne blühen nicht, bilden weder Samen noch Früchte, weshalb sie dem Menschen jahrtausendelang ein Rätsel waren.
Ein Kraut, das nicht blüht und sich trotzdem vermehrt? Die Menschen umgaben diese Pflanze seit je mit einer geheimnisvollen Aura, ihr wurden übematiirliche Kräfte zugeschrieben. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts lüftete der deutsche Botaniker Wilhelm Hofmeister (1824–1877) das Geheimnis der kleinen braunen Punkte auf der Unterseite der Farnwedel. Es sind Sporenkapseln, die bei trockenem Wetter aufreißen und die Sporen herausschleudem.
In der Geschichte des Aberglaubens schrieb der Farn ein gewichtiges Kapitel. Die Menschen glaubten, der Farn blühe nur in der Johannisnacht (24. Juni), der Nacht der Sommersonnenwende (Iwan Kupala bei den Slawen), die ohnehin ein Zeitraum für Magie und sonderbare Rituale war. Wem es in dieser Nacht gelang, den «Farnsamen» einzuholen, der gewann übematiirliche Zauberkräfte. Farn sollte unverwundbar machen, vor Blitz und Hagel schützen, Dämonen und Hexen fernhalten. Als Glücksbringer im Spiel und in der Liebe gait er, im Geldbeutel sorgte er dafür, dass dieser nie leer wurde, er verhalf zu Wohlstand und Reichtum. Mit Hilfe dieses (vermeintlichen, fiktiven) «Farnsamens» konnte man die Tiersprache verstehen, verborgene Schätze finden, sich unsichtbar machen. Shakespeare spielt in «Henry IV» (1. Teil, 2. Akt, 1. Szene) auf diesen Volksglauben an: «We have the receipt of fern-seed, we walk invisible».
Die giftigen Farne waren berüchtigtes Hexenkraut. Der Aberglaube um sie war so groß, dass Herzog Maximilian I. von Bayern im Jahre 1611 und das Konzil von Ferrara 1612 das Einholen von «Farnsamen» unter Strafe stellten. Im «Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens» hat der Farn reiche Spuren hinterlassen, und Jacob Grimm schreibt in seiner «Deutschen Mythologie» (II, 1012 f.):
…wer farnsamen holen will, muss keck sein und den teufel zwingen können. Man geht ihm auf Johannisnacht nach vor tagesanbruch, zündet ein feuer und legt tücher oder breite blätter unter das farnkraut, dann kann man seinen samen aufheben. Manche heften blühendes farnkraut über die hausthüre, dann geht alles gut… der farnsamen macht unsichtbar, ist aber schwer zu finden, denn nur in der mittsommemacht von zwölf bis eins reift er, und fällt dann gleich ab und ist verschwunden.
Bei diesem starken Bezug zur Magie erstaunt es nicht, dass Farnwedel bei Kelten, Angelsachsen und Slawen auch zur Zukunftsdeutung herangezogen wurden — allerdings in schriftloser Zeit, weshalb uns die Details der Deutung ein Rätsel bleiben müssen. Anhand der feinen Verästelungen, Kräuselungen, bizarren schneckenartigen Blatt-Einrollungen des Farnkrautes versuchten Druiden und Schamanen, Heiler und Hexer die Geheimnisse der Zukunft zu enthtillen. Das geheime mathematische Potential des Famkrauts wird sich sehr viel spater, nämlich in unserer Zeit, in Benoit Mandelbrots «Chaostheorie» wiederfmden.
Подписывайтесь на наши страницы в социальных сетях.
Будьте в курсе последних книжных новинок, комментируйте, обсуждайте. Мы ждём Вас!
Похожие книги на "Россия и Запад"
Книги похожие на "Россия и Запад" читать онлайн или скачать бесплатно полные версии.
Мы рекомендуем Вам зарегистрироваться либо войти на сайт под своим именем.
Отзывы о "Михаил Безродный - Россия и Запад"
Отзывы читателей о книге "Россия и Запад", комментарии и мнения людей о произведении.